Was hättest du verpasst, wenn dieses Jahr anders gewesen wäre?

Es ist Ende Dezember und hinter uns allen liegt ein ereignisreiches Jahr. Sätze wie „dieses Jahr war für uns alle so hart“, „Ich bin froh, wenn 2021 endlich da ist!“ und „Ich ertrage dieses Jahr nicht mehr“ scheinen uns alle zu beschäftigen und automatisch eine negative Bewertung der Geschehnisse mit sich zu bringen. COVID-19, Lockdown, AHA-Regeln, Kontaktbeschränkungen, Existenzängste, hohe Infektionszahlen… all diese Aspekte sind Teil unserer neuen Realität und unseres neuen Zusammenlebens. Doch was schenkte uns 2020 neben all den schier unüberbrückbaren Herausforderungen auch an Chancen?

Stelle dir heute selbst die Frage: Was hättest du verpasst, wenn dieses Jahr anders gewesen wäre? Ich gebe dir zur individuellen Beantwortung dieser Frage nun drei Tools an die Hand, die dir vielleicht hilfreich sein könnten.

1. Meditation, Reflexion, Mantra-Worte:
Gehe einmal kurz in dich, schließe deine Augen und überlege, wie 2020 für dich verlaufen wäre, wenn es Corona nie gegeben hätte. Hat sich dein Umgang mit deinen Mitmenschen, insbesondere deinen engsten und primären Bezugspersonen verändert? Wie kommuniziert ihr in der „neuen Realität“ und welche neuen Unterstützungsmittel, wie Skype oder Zoom halfen euch dabei, euch trotz Kontaktbeschränkung sehen zu können? Konntest du hier kreativ werden und über deine bisherigen Kommunikationsstrukturen nachdenken? Was hat sich Neues in deinem Leben ergeben und welche ritualisierten Verhaltens-, Glaubens-, oder Gedankenmuster hast du losgelassen? Ist etwas weggefallen für dich, was dich im Nachhinein erleichtert hat?

In Bezug auf meine oben gestellte Frage, gebe ich dir nun vier Worte mit auf den Weg, die du für dich individuell in Bezug auf dein Leben definieren darfst: Solidarität, Zusammenhalt, Zuversicht, Verantwortung. Gehe einmal mit ihnen in eine Meditation und lass die Gedanken fließen. Schaue, welche Gefühle in dir erlöst werden und welche Bilder sich dir zeigen.

2. Verschriftlichen
Die Phrase #stayathome – „Zuhause bleiben“ hätte es ohne Corona so nicht gegeben. Spüre einmal in dich hinein, was „Zuhause bleiben“ für dich in diesem Jahr konkret bedeutet hat. Hattest du mehr Raum und Zeit zum Nachdenken und zur Reflexion? Wie verliefen der Kontakt und der Austausch mit dem Menschen, die mit dir in einem Haushalt wohnen? Gab es eine Umstrukturierung bezüglich der Zeit für dich selbst und mit deinen Liebsten? Was waren eure Themen, außerhalb von Corona? Welche neuen Rituale hast du für dich gefestigt, aufgrund der Situation? Wie nimmst du mittlerweile die Reize und unausgesprochenen Anforderungen aus deiner Umgebung auf und wie war es vor Corona? Wie ist dein Umgang mit Medien aktuell? Wie denkst du über die anderen Themen nach, die uns in dieser Welt begegnen? Welche Verantwortungen konntest du in 2020 abgeben und welche anderen wiederum bewusster aufnehmen? Was ist dir in Kontakt mit Haustieren, wenn du sie hast, aufgefallen? Welche Dinge in deinem Leben, die du bisher für selbstverständlich sahst, sind weggefallen und wie bewertest du dies für dich? Wenn du magst, schreibe deine Erkenntnisse auf oder durchlaufe sie noch einmal bildlich im Kopf, dass hilft dir dabei, sie dir bewusster zu machen.

3. Bewegung in der Natur
Begib dich, wenn du Zeit findest, in die Natur und schaue einmal, was dir dabei besonders auffällt. Wie nimmst du die Farben um dich herum wahr? Welche Gerüche empfindest du als besonders intensiv oder herausstechend? Welche Menschen sind in der Natur, wie verhalten sie sich und wie kommunizieren sie miteinander? Kannst du Tiere erkennen, sowohl auf dem Erdboden als auch in den Lüften? Wenn du sie beobachtest, was erlösen sie für Gefühle in dir? Wie verbringst du deine Zeit außerhalb deines häuslichen Kontextes? Wie erlebst du die Atmosphäre um dich herum, wenn du draußen bist?

Wenn du mit deiner Alltagsmaske durch die Straßen läufst, um zum Beispiel einkaufen zu gehen oder einen Spaziergang zu machen, was fällt dir sofort ins Auge? Hat sich der Verkehr verändert? Wie ist das Miteinander aller Verkehrsbeteiligten? Was ist da und präsent, sowohl bei dir selbst als auch bei deinen Mitmenschen?

Ich bin sehr gespannt, ob und wie du den Vergleich ziehen kannst, inwiefern sich dieses Jahr für dich verändert hat und welche Chancen es dank Corona für dich bereithielt. Von ganzem Herzen wünsche ich dir, dass es gewisse Aspekte gibt, die dich dankbar sein lassen. An dieser Stelle möchte ich dir noch ein Zitat mit auf den Weg und in deinen individuellen Jahresabschluss mitgeben:

Nicht die Glücklichen sind dankbar, es sind die Dankbaren, die glücklich sind.

Francis Bacon

Habe einen wundervollen Start in das Jahr 2021!